Voraussetzungen

Voraussetzungen und Grundlagen

Für die Trainingsphase-AUW oder das „Wohntraining“ und für das AUW (Ambulant Unterstütztes Wohnen), das „betreute Wohnen“, gibt es pauschale Vereinbarungen mit dem Bezirk Unterfranken, der fast immer Kostenträger für unsere KlientInnen ist. In der Trainingsphase ist der  Betreuungsschlüssel 1 : 3,5 (ca. 9 Std./Woche) und im AUW durchschnittlich 1 : 7 (zwischen  2,7 und 8 Std./Woche). Durch die pauschale Vereinbarung über die Stundenanzahl ist es uns möglich, z.B. während einer Krise eine intensivere Begleitung zu gewährleisten und in „guten Zeiten“ etwas weniger zu betreuen.

In der Trainingsphase ist es das Ziel, innerhalb eines Jahres möglichst so viel Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu erlernen, dass man danach mit wenig oder sogar ohne Unterstützung in einer eigenen Wohnung/Haus leben kann. Die Hauptbereiche, in denen wir die BewohnerInnen unterstützen/fördern können sind:

•  Haushalt (Ordnung, Sauberkeit, Einkäufe, Wäschepflege, etc.)
•  Finanzen (Einteilung des zur Verfügung stehenden Geldes)
•  Soziale Kontakte/Sozialverhalten gegenüber anderen Personen
•  Sinnvolle Freizeitgestaltung
•  Beratung in pflegerischen und Gesundheitsfragen
•  Unterstützung bei Arztbesuchen/Ämtergängen
•  Hilfe bei Arbeitsangelegenheiten (Unterstützung bei Problemen, keine*’
Jobvermittlung o.Ä.!)
•  Beratung bei psychischen Problemen, hierbei Unterstützung beim Finden geeigneter
Ärzte/Therapeuten und Umsetzung des dort Erlernten/Besprochenen im Alltag
•  Kontrolle/Hilfe beim selbständigen Richten von Medikamenten
•  Beratung/Hilfestellungen/Kontrolle der eigenen Körperpflege
• Ggf. Zusammenarbeit mit gesetzlichen Betreuern, vor allem beim Austausch
wichtiger Informationen

Ein offenes und freundliches Verhältnis zu den KlientInnen ist Voraussetzung für die gemeinsame Arbeit, die MitarbeiterInnen stehen häufig als Vertrauenspersonen mit Rat und Tat zur Seite.

Der Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte hat aktuell vier Wohnungen angemietet, in denen jeweils drei Erwachsene in einer Wohngemeinschaft zusammen leben. Ein Ziel ist es, dass die KlientInnen zu einem späteren Zeitpunkt in eine eigene, selbst an gemietete Wohnung ziehen. Allerdings bedeutet das nicht, dass man nach der Trainingsphase unbedingt aus der WG ausziehen muss.

In der Trainingsphase ist es jedoch zumeist sinnvoll, in einer solchen WG zu leben, da die MitarbeiterInnen durch die teilweise gemeinsame Betreuung faktisch sehr häufig anwesend sein können. Außerdem bedeutet das miteinander Wohnen, dass gegenseitige Rücksicht nötig und ein gewisses Maß an Kontrolle möglich sind.

Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Abteilungen „Begleitetes Wohnen“ und der „Fachberatungsstelle für Erwachsene“ des Zentrums für Körperbehinderte. Weiterhin pflegen wir eine gute Zusammenarbeit mit den Mainfränkischen Werkstätten, dem „Beruflichen Fortbildungszentrum“ (BFZ Würzburg) und mit dem Integrationsfachdienst (IFD). Die Zusammenarbeit mit allen weiteren Fachstellen, Ämtern usw.  ist selbstverständlich.